Dienstag, 25. Juli 2006
hafentag in bergen
25.Juli2006 Hafentag in Bergen

Barometer: 1026 Hpa

Wetter: zunächst bedeckt, dann rasch aufklarend und sonnig, sehr warm, schwachwindig

Nach einem schmackhaften Frühstück wanderten wir erst einmal zum Touristikbüro. Dort erwartete uns bereits eine größere Menge an Leuten, die sich über irgendwelche Dinge orientieren wollten. Der Betrieb im Turistbüro ist aber straff durchorganisiert, man zieht eine Nummer und kommt dann auch nach einiger Zeit dran.
Wir wollten gern wissen, wo man sein Hafengeld bezahlen muss, wie man Strom auf die Ufersteckdose, an die wir uns bereits angehängt hatten, bekommt und ob es Sanitäranlagen gibt und wo sie sind.
Letzteres Problem konnte rasch gelöst werden, wir bekamen für 100 NKR Pfand eine Codekarte mit der wir in die ganz in der Nähe unseres Liegeplatzes befindlichen Dusch-, Wasch- und Toilettenräume kommen kann. Alles ist sauber und ordentlich.
Bezüglich des Hafengeldes und des Landstroms verwies man uns auf den Hafenmeister, der zu uns kommen würde, was er jedoch nicht tat. Statt dessen entdeckten wir einen Automaten, in dem man die Gebühren per Kreditkarte entrichten kann. Benötigt wird allerdings eine amtliche Bootsregistrierungsnummer, die wir natürlich nicht haben. Wir beließen es also bei gebührenfreiem Liegen und werden auch auf den Landstrom verzichten.
Danach ging es an die Erkundung der Stadt. Eine der Hauptattraktionen ist zweifellos der Fischmarkt, den wir ja gestern schon kennengelernt hatten. Hier tummelt sich wirklich Groß und Klein von morgens früh bis spät in den Abend.
Die Stadt Bergen war bis zum 13.Jahrhundert sitz der norwegischen Monarchie und war auch ein bedeutender Handelsplatz der Hanse, zu der die Stadt gehörte. Besondere Attraktion ist der Stadtteil Bryggen am Hafen, in dem viele alte Handels- und Speicherhäuser aus der Hansezeit, natürlich bestens renoviert und gespickt mit Souvenirläden vorhanden sind. Alle Gebäude sind aus Holz gebaut und von engen Gässchen durchzogen, alles in der Tat sehr malerisch und sicher zu Recht zum Weltkulturerbe ernannt.

Weiter ging es dann zur sog. „Hakonshallen“, die von König Hakon Hakonsson in der Zeit von 1247 bis 1261 errichtet wurde.. Es war das größte und stattlichste Gebäude im Königshof von Bergen. Die Anlage hatte eine sehr wechselhafte Geschichte und musste mehrfach restauriert werden. Alt sind nur noch die allerdings beeindruckenden Mauern.

Nach der Hakonshalle gingen wir zur benachbarten Marienkirke, die in der ersten Hälfte des 12.Jahrhunderts als romanischer Bau errichtet wurde. Die Kirche verfügt aber auch über gotische Bauelemente und hat im Innenraum eine Kanzel die mit vielen barocken Figuren unter anderem ziemlich üppigen barbusigen Damen verziert ist. Eine Vielzahl von Gemälden mit deutschen Texten im Innenraum der Kirche erinnert an die Hansezeit.

Wir hatten nun reichlich Kultur in uns aufgenommen und wollten das schöne Wetter mit einem Ausflug auf den 320 Meter hohen Hausberg von Bergen, den „Floyen“ ausnutzen.
Für den Fußmarsch rauf war es zu warm, also fuhren wir mit der Floybanen, einer Art Straßenbahn, aber sehr steil, gemeinsam mit vielen anderen Touristen dichtgepackt wie die Sardinen in der Büchse, nach oben. Wirklich ein toller Ausblick, den man von dort über die Stadt, den Hafen, die Fjorde und Inseln hat. Den Abstieg bewältigten wir dann per pedes, wobei wir verschiedene Abkürzungen von der asphaltierten Bergstrasse wählten.

Unten in der Mittagshitze angekommen haben wir uns erst einmal an Bord ausgeruht, das pittoreske Treiben auf dem Markt beobachtet und etwas gelesen.
Nach etwa 2 Stunden ging es erneut los zum 4,5 km entfernten „Gammle Bergen“, übersetzt: „Alt Bergen“, das in unserer ADAC-Norwegenbeschreibung als besonders sehenswert ausgewiesen ist. Dort angekommen fanden wir die Ansammlung älterer Holzhäuser in parkähnlicher Landschaft zwar ganz nett, sind uns jedoch nicht sicher ob ihr Anblick wirklich die 9 km, die wir hin- und hertappern mussten gerechtfertigt hat. Nun gut, etwas Bewegung schadet ja sicher nicht.
Inzwischen sind wir wieder an Bord angelangt, haben geduscht und fühlen uns wie neu geboren und freuen uns auf’s Abendessen, natürlich wieder mit fischigen Überraschungen vom Markt.







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