Dienstag, 17. Juli 2007
Kopenhagen
Törn 14. bis 17.Juli 2007

Am 14.07. um 19:00 Uhr soll die Preisverteilung für die Regatta „Rund Bornholm“ stattfinden. Viel Zeit der Muße für uns den Tag zu verbringen.
Nach ausgiebigem Frühstück geht es am Alten Strom entlang zum Badestrand von Warnemünde. Bei dem Traumwetter Strandkorb an Strandkorb und dazwischen jede Menge Leute, alt und jung, mit mehr oder weniger Bekleidung auf Handtüchern im Sand liegend, spielend oder beim Baden Jedes Plätzchen wird genutzt.
Joachim und ich lassen irgendwo unser Hüllen fallen und wandern in Badehose bekleidet am Strand entlang in Richtung Westen. Nach einiger Zeit, der Strand wird jetzt etwas steiniger, gehen wir ins Wasser. Herrlich!
Dann geht es zurück, vorbei am Teepott, wo den ganzen Tag ein Shantychor nach dem anderen die Kurgäste mit Gesang erfreut, zur italienischen Eisdiele. Ich nehme, wie immer wenn ich mal Eis esse, 4 Kugeln Zitroneneis, Joachim 3 Kugeln mit verschiedenem Fruchteis.
Weiter geht es zum Supermarkt, wo wir noch schnell unsere Einkaufsliste abarbeiten, zur nächsten Eisbude, die mit erneut 3 Kugeln von Joachim getestet wird.
Auf der Mittelmole am Alten Strom geht es dann zurück zum Schiff, wo wir bereits von
J-Pack erwartet werden. Wir begrüßen ihn herzlich mit einem Glas Campari Orange. Er will mit uns nach Kiel segeln und weiß noch gar nicht, dass nicht Kiel, sondern Kopenhagen unser Ziel ist. Irgendwie scheint er aber hinsichtlich des Reisekurses etwas gerochen zu haben und Joachim lässt dann auch die Katze aus dem Sack. J-Pack ist mit dem unerwarteten neuen Reiseziel einverstanden.
Kurz vor 19:00 Uhr überfällt uns ein heftiges Gewitter und wir befürchten bei dem vielen Wasser von oben nicht rechtzeitig zur Preisverteilung zu kommen. Da das den anderen Seglern auch so geht, findet die Zeremonie eben etwas später statt. Immerhin fällt für uns auch etwas ab, wir erhalten den 1. Platz bei den Doublehandseglern. Neben einer Urkunde erhalten wir je einen Zinnbecher und einen Gutschein über Euro 40,00, den wir im Hotel Atlantic einlösen können. Da wir am 15.Juli absegeln wollen ist heute die letzte Gelegenheit den Gutschein ausnutzen zu können. Wir machen uns daher auf den Weg. Einige Gläser Rotwein und Apfelstrudel und die Sache ist erledigt.
Zurück an Bord werden wir von Familie Ulli und Nikki Koch aus Hennef und ihren Töchtern erwartet. Sie waren nachmittags bei uns ins Päckchen gegangen. Es wurde eine lange Nacht.



Morgens wurden J-Pack und ich durch das Getrappel einer Elefantenherde aus unseren Träumen gerissen. Das war Joachims Methode seine Crew auf Trab zu bringen. Zügig verließen wir am 15.Juli um 08:00 Uhr den Hafen und kaum aus dem Hafen heraus stand auch schon der Spinnaker.
Törnziel für heute war Klintholm auf der Insel Moen.
Leider wurde der Wind am frühen Nachmittag immer schwächer, sodass wir gegen 15:30 Uhr die Segel gestrichen haben und unter Motor weiterfuhren.
Wir hatten uns für Abends eigentlich ein zünftiges Fischessen vorgenommen, leider blieb unser Angelversuch jedoch erfolglos. Als sich über Falster eine ziemlich schwarze Wolkenwand aufbaute, entschlossen wir uns die Angelei abzubrechen, um möglichst noch trocken in Klintholm anzukommen. Dies gelang auch, das Unwetter hatte sich überraschend in Wohlgefallen aufgelöst,und wir konnten sehr gemütlich an Deck zu Abend essen. Zwar gab es keinen Fisch, das Bauernfrühstück war aber auch nicht schlecht. Nach einigen Gläsern Rotwein ging es dann nicht all zu spät in die Kojen.

Für den heutigen Tag, den 16.Juli, haben wir uns Rödvig als Zielhafen ausgeguckt. In der Nacht war kräftig Wind aufgekommen, der den Hafen mit seinem unverkennbaren Jaulen in den Wanten der Schiffe erfüllte. Da Rödvig nur etwa 25 sm entfernt ist, gönnten wir uns reichlich Schlaf und verließen gegen 11:30 Uhr den Hafen von Klintholm. Draußen erwartete uns einiger Seegang, der Wind hatte jedoch auf etwa 18 kn aus nordöstlicher Richtung abgenommen, so dass wir hoch am Wind die Kreidefelsen von Moen anliegen konnten. Eine Wende brachte uns dann entlang der im grellem Sonnenlicht wirklich eindrucksvollen Kreidefelsen mit einem deutlichen Schrick in den Schoten auf Kurs NNW in Richtung Rödvig.
Der Wind drehte im Verlauf weiter südlich und wir erreichten Rödvig um 15:15 Uhr. Dort machten wir im Päckchen an der Lola (ex Rubin VII) fest.



Für unser Abendessen wollten wir noch einige Einkäufe tätigen – Fehlanzeige. Obwohl Rödvig gar nicht so klein ist und über einen beachtlich großen Hafen verfügt, gibt es keinen Supermarkt und der winzige Köbmand übte keinerlei Kaufreiz auf uns aus. Immerhin gibt es im Hafenbereich einen Fischladen, in dem wir einige Seelachsfilets für unser Abendessen erstehen konnten.
Auf unserem Ritt nach Rödvig hat J-Pack einige Fotos, unter anderem von den Kreidefelsen geschossen. Hoffentlich fällt uns wieder ein, wie wir die Bilder in den Blogger stellen können, damit etwas Farbe in unseren Reisebericht kommt.

Wie bereits im letzten Jahr möchte ich unsere Leser ermuntern, sich durch eigene Beiträge an unserem Blogger zu beteiligen. Wir wissen dann, dass Ihr zumindest in Gedanken bei uns seid.

Kurz vor dem Abendessen hat J-Pack eines der neuen (natürlich wahnsinnig teuren, schweres antikes Bleikristall) Rotweingläser versenkt. Da er sich weigerte im Hafenbecken von Rödvig zu tauchen, haben wir nun nur noch 3 Stück. Ab Sassnitz wird das ja ausreichend sein. Da der liebe Gott die kleinen Sünden bekanntermaßen sofort bestraft, sind beim Glas-über-Bord-Manöver gleich auch J-Pack’s Zigaretten außenbords gegangen. Das nenne ich Gerechtigkeit!!!

Nachdem wir für den 17.Juli einen Wetterbericht erhielten, der im Laufe des Tages 8 – 9 Bft. aus Süd /Südwest vorhersagte, beschlossen wir frühes Auslaufen. So wurde am Dienstag, 17. Juli 2007 um 8:00 Uhr gefrühstückt und um 08:30 Uhr verließen wir den Hafen von Rödvig.
Die dunkle Wolkenbank im Süden ließ nichts Gutes erahnen, und es stand auch schon eine ganz kräftige See vor dem Hafen. Wind allerdings nur um 3 – 4 kn aus Süd, zuwenig um bei der Welle zu segeln. Nach einer halben Stunde hatten wir dann um die 10 kn Wind. Also Spinnaker raus.
Kaum hatten J-Pack und ich den Spi klar zum Setzen war der Wind bei 25 kn. Alles zurück und mit ausgebaumter Genua 3 ging es flott voran.
Nach etwa 2 Stunden flaute der Wind wieder ab. Spinnaker 2.Versuch. Das klappte gut und brachte uns auf ca. 8 kn Fahrt.
Quer ab von Dragör drehte des Wind kräftig auf Westsüdwest und legte auch ordentlich zu. Der daraufhin erfolgende Sonnenschuß überredete uns, den Spinnaker zu bergen und unter Großsegel und Genua 3 auf Kopenhagen zuzuhalten. Mit 8 kn waren wir kaum langsamer als unter Spinnaker.
Um 13:10 Uhr liefen wir in den Hafen von Kopenhagen ein und begannen unsere Suche nach den anderen Teilnehmern am Baltic Sprint Cup. Vergebens! Wir fuhren dann in den malerischen Hafen am Christiansen Kanal ein und fanden dort um 13:40 Uhr einen sehr schönen Liegeplatz, sogar mit Stromanschluß. Die Regatta werden wir also mit vollen Batterien beginnen können.

Leider verließ uns kurz nach dem Anlegen J-Pack in Richtung Hamburg. Schade, er war uns ein lieber und angenehmer Segelkamerad.
Joachim hat dann noch eine e-mail an die Regattaleitung gesandt. Hoffentlich erfahren wir auf diese Weise, wo wir uns zur Regatta einchecken sollen.

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