Montag, 31. Juli 2006
Norwegen
annavonbraun, 19:24h
30.Juli 2006 Was mir in Norwegen auffiel
- Die meisten Norweger sind nette, freundliche und hilfsbereite Menschen, die fast ausnahmslos, ob klein, ob groß Englisch sprechen. Nur die 5 Friseusen, die sich in Trondheim um meinen Bart- und Haarschnitt gekümmert haben, konnten es nicht. Da war es aber auch nicht nötig.
- Die meisten Norweger besitzen ein Motorboot. Sie benutzen dieses Fortbewegungsmittel sehr oft. Dabei gibt es nur eine Geschwindigkeit, Vollgas. Wenn sie einmal nicht den Hebel durch den Tisch gedrückt haben, nehme ich an, dass sie krank sind. Offensichtlich sind die Norweger jedoch ein sehr gesundes Volk.
- Die wenigen Norweger, die kein Motorboot besitzen, haben ein Segelboot. Fast ausnahmslos stammt das Segelboot aus Bayern. Die norwegischen Segler fahren aber mit ihren Bavarias fast immer auch Motorboot, nur etwas langsamer.
- Ganz Norwegen ist bis ins letzte i-Tüpfelchen durchelektrifiziert. Über Wasser, unter Wasser, überall gibt es Kabel, selbst auf der kleinsten Insel und bei der einsamsten Hütte.
- Das Netz an Telefonsendemasten ist ebenfalls nahezu lückenlos. Es ist schwierig, einen Platz zu finden, der sich in einem Funkloch befindet.
- Zumindest in den von uns erkundeten küstennahen Gebieten fanden wir ein überaus dichtes Straßennetz vor. Wenn nicht durch eine, meist große und aufwändige Brücke mit dem Straßennetz verbunden sind auch sehr kleine Inseln durch eine Fähre mit dem Verkehrsnetz verbunden.
- Es gibt im mittleren und südlichen Norwegen jede Menge leuchtend gelb blühenden Enzian. Weiter im Norden blühen alle Pflanzen, deren Blütezeit sich bei uns in den verschiedenen Jahreszeiten liegt, dort mehr oder weniger gleichzeitig.
- Wir haben in ganz Norwegen keine einzige Robbe zu Gesicht bekommen, obwohl es an einsam gelegenen Felsen nicht mangelt und auch mehr als reichlich Fisch vorhanden wäre um ganze Heerscharen dieser Tiere zu ernähren. Auf Märkten werden Robbenfelle in großen Stückzahlen angeboten. Wie Renntierfelle scheinen sie ein großer Renner zu sein.
- Die Norweger jagen (auch) Wale. Angeblich zu Forschungszwecken. Walfleisch wird allerdings überall, sei in Restaurants oder auf den Märkten, z.B. Fischmarkt in Bergen, öffentlich angeboten. Wir haben es auch probiert, natürlich aus streng wissenschaftlichen Gründen.
- In den meisten Gegenden fängt man eine Fischmahlzeit innerhalb weniger Minuten.
- Es bereitet keinerlei Schwierigkeiten, über das Internet Wetterberichte für die verschiedenen Gebiete in Norwegen zu erhalten. Eins zeichnet sie alle aus: Nach unseren Beobachtungen sind sie eigentlich immer falsch. Wenn warmes Wetter prognostiziert wird, sollte man sich unbedingt gut verpacken. Wenn wenig Wind angesagt wird, ist es nicht falsch, die Segelgröße etwas kleiner zu wählen. Allerdings: wenn schlechtes Wetter angesagt wird, dürfte es auch kommen. Wir hatten aber keine schlechten Wetterberichte!
- Das Hafenhandbuch „Nordsee“ des Deutschen Segler-Verbands ist für Norwegen ein schlechter Witz!!! Sehr gut ist dagegen das Handbuch „100 Häfen in Norwegen“, im Selbstverlag von Herrn Georg Schuster, Berlin, herausgegeben. Es war uns in vielerlei Hinsicht eine große Hilfe. Großen Raum nehmen bei Schuster Beschreibungen über Strömungsverhältnisse in den verschiedenen Gebieten Norwegens ein. Das haben wir so nicht feststellen können und glauben, dass er in diesem Punkt etwas dramatisiert. Aber wir haben ja auch in Bergen, dem Regenloch Europas nur Sonne erlebt.
- Jeder Norwegenreisende sollte unbedingt einplanen, dass vor 09:00 Uhr in Norwegen absolut nichts läuft. Die Ladenöffnungszeiten werden penibel genau eingehalten und wer glaubt, morgens vor einem frühen Auslaufen noch schnell etwas besorgen zu können, was er am Vortag versäumt hat, braucht einen solchen Versuch gar nicht erst zu starten. Da beißt man in Norwegen im wahrsten Sinne des Wortes auf Granit.
- Natürlich ist Norwegen ein Land, das für den Segler in erster Linie von seinen Gebirgen, Fjorden und Sunden geprägt ist und mit einer großartigen Natur aufwartet. Es gibt jedoch auch viele Sehenswürdigkeiten anderer Art. In den Touristikbüros, die man in jedem größeren Ort findet, erhält man bereitwillig Auskunft über alles Sehenswerte in Form von Broschüren auch in deutscher Sprache. Auch mündliche Auskünfte werden gern gegeben, oft ebenfalls in deutscher Sprache. Alles, was man besichtigen möchte kostet jedoch eine Gebühr. Das haben die Norweger genauso gut durchorganisiert wir ihr Telefon- Strom- und Straßennetz. Norwegen ist ein ausgesprochen gastfreundliches Land aber auch ein teures.
- Max Kahler
- Die meisten Norweger sind nette, freundliche und hilfsbereite Menschen, die fast ausnahmslos, ob klein, ob groß Englisch sprechen. Nur die 5 Friseusen, die sich in Trondheim um meinen Bart- und Haarschnitt gekümmert haben, konnten es nicht. Da war es aber auch nicht nötig.
- Die meisten Norweger besitzen ein Motorboot. Sie benutzen dieses Fortbewegungsmittel sehr oft. Dabei gibt es nur eine Geschwindigkeit, Vollgas. Wenn sie einmal nicht den Hebel durch den Tisch gedrückt haben, nehme ich an, dass sie krank sind. Offensichtlich sind die Norweger jedoch ein sehr gesundes Volk.
- Die wenigen Norweger, die kein Motorboot besitzen, haben ein Segelboot. Fast ausnahmslos stammt das Segelboot aus Bayern. Die norwegischen Segler fahren aber mit ihren Bavarias fast immer auch Motorboot, nur etwas langsamer.
- Ganz Norwegen ist bis ins letzte i-Tüpfelchen durchelektrifiziert. Über Wasser, unter Wasser, überall gibt es Kabel, selbst auf der kleinsten Insel und bei der einsamsten Hütte.
- Das Netz an Telefonsendemasten ist ebenfalls nahezu lückenlos. Es ist schwierig, einen Platz zu finden, der sich in einem Funkloch befindet.
- Zumindest in den von uns erkundeten küstennahen Gebieten fanden wir ein überaus dichtes Straßennetz vor. Wenn nicht durch eine, meist große und aufwändige Brücke mit dem Straßennetz verbunden sind auch sehr kleine Inseln durch eine Fähre mit dem Verkehrsnetz verbunden.
- Es gibt im mittleren und südlichen Norwegen jede Menge leuchtend gelb blühenden Enzian. Weiter im Norden blühen alle Pflanzen, deren Blütezeit sich bei uns in den verschiedenen Jahreszeiten liegt, dort mehr oder weniger gleichzeitig.
- Wir haben in ganz Norwegen keine einzige Robbe zu Gesicht bekommen, obwohl es an einsam gelegenen Felsen nicht mangelt und auch mehr als reichlich Fisch vorhanden wäre um ganze Heerscharen dieser Tiere zu ernähren. Auf Märkten werden Robbenfelle in großen Stückzahlen angeboten. Wie Renntierfelle scheinen sie ein großer Renner zu sein.
- Die Norweger jagen (auch) Wale. Angeblich zu Forschungszwecken. Walfleisch wird allerdings überall, sei in Restaurants oder auf den Märkten, z.B. Fischmarkt in Bergen, öffentlich angeboten. Wir haben es auch probiert, natürlich aus streng wissenschaftlichen Gründen.
- In den meisten Gegenden fängt man eine Fischmahlzeit innerhalb weniger Minuten.
- Es bereitet keinerlei Schwierigkeiten, über das Internet Wetterberichte für die verschiedenen Gebiete in Norwegen zu erhalten. Eins zeichnet sie alle aus: Nach unseren Beobachtungen sind sie eigentlich immer falsch. Wenn warmes Wetter prognostiziert wird, sollte man sich unbedingt gut verpacken. Wenn wenig Wind angesagt wird, ist es nicht falsch, die Segelgröße etwas kleiner zu wählen. Allerdings: wenn schlechtes Wetter angesagt wird, dürfte es auch kommen. Wir hatten aber keine schlechten Wetterberichte!
- Das Hafenhandbuch „Nordsee“ des Deutschen Segler-Verbands ist für Norwegen ein schlechter Witz!!! Sehr gut ist dagegen das Handbuch „100 Häfen in Norwegen“, im Selbstverlag von Herrn Georg Schuster, Berlin, herausgegeben. Es war uns in vielerlei Hinsicht eine große Hilfe. Großen Raum nehmen bei Schuster Beschreibungen über Strömungsverhältnisse in den verschiedenen Gebieten Norwegens ein. Das haben wir so nicht feststellen können und glauben, dass er in diesem Punkt etwas dramatisiert. Aber wir haben ja auch in Bergen, dem Regenloch Europas nur Sonne erlebt.
- Jeder Norwegenreisende sollte unbedingt einplanen, dass vor 09:00 Uhr in Norwegen absolut nichts läuft. Die Ladenöffnungszeiten werden penibel genau eingehalten und wer glaubt, morgens vor einem frühen Auslaufen noch schnell etwas besorgen zu können, was er am Vortag versäumt hat, braucht einen solchen Versuch gar nicht erst zu starten. Da beißt man in Norwegen im wahrsten Sinne des Wortes auf Granit.
- Natürlich ist Norwegen ein Land, das für den Segler in erster Linie von seinen Gebirgen, Fjorden und Sunden geprägt ist und mit einer großartigen Natur aufwartet. Es gibt jedoch auch viele Sehenswürdigkeiten anderer Art. In den Touristikbüros, die man in jedem größeren Ort findet, erhält man bereitwillig Auskunft über alles Sehenswerte in Form von Broschüren auch in deutscher Sprache. Auch mündliche Auskünfte werden gern gegeben, oft ebenfalls in deutscher Sprache. Alles, was man besichtigen möchte kostet jedoch eine Gebühr. Das haben die Norweger genauso gut durchorganisiert wir ihr Telefon- Strom- und Straßennetz. Norwegen ist ein ausgesprochen gastfreundliches Land aber auch ein teures.
- Max Kahler
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jg,
Montag, 31. Juli 2006, 23:29
Beste Grüße aus dem Alsterhafen
Lieber Max,
ich zähle inzwischen zu den regelmäßigen Besuchern eures blog und verfolge eure Reise zugegeben nicht ganz ohne Neid.
Sehr schöne Berichte (oben wieder ein ganz besonders gelungenes Exemplar!) und tolle Fotos.
Zum Bergfest die besten Wünsche für die zweite Törnhälfte und viele Grüße aus dem Alsterhaften!
Jürgen Grandt
ich zähle inzwischen zu den regelmäßigen Besuchern eures blog und verfolge eure Reise zugegeben nicht ganz ohne Neid.
Sehr schöne Berichte (oben wieder ein ganz besonders gelungenes Exemplar!) und tolle Fotos.
Zum Bergfest die besten Wünsche für die zweite Törnhälfte und viele Grüße aus dem Alsterhaften!
Jürgen Grandt
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