Samstag, 18. August 2007
Goeteborg bis Rendsburg
annavonbraun, 23:30h
Törn 14.August 2007 Göteborg nach Laesoe
Nach dem Aufstehen und Duschen nahmen wir ein gemütliches Frühstück an Deck. Danach packte Henrik seinen Rucksack und verließ uns per Bahn nach Hamburg. Der vorzeitige Törnabbruch wurde für Henrik nötig, weil die Universitäten Lüneburg und Kiel ihn noch in dieser Woche persönlich kennenlernen wollen, bevor sie ihn als Studenten annehmen. Henrik, wir wünschen Dir eine gute Heimreise und Glück für Deine Immatrikulationsbemühungen. Denke auch an Mobby Dick von Herman Melville und Der alte Mann und das Meer von Ernest Hemmingway. Für einen Segler höchst lesenswert ist auch Das Rätsel der Sandbank von Erskin Childers.
Joachim und ich tätigten noch einige Einkäufe und dann soll es losgehen. Das Wetter ist schön, einige Schönwetterwolken sind am Himmel und im Augenblick haben wir noch schwache drehende Winde. Ich denke, wenn wir erst mal draußen sind wird sich das stabilisieren. Nach der vielen Motorerei seit unserer Abreise aus dem Baltikum wäre es ganz schön, endlich wieder unter Segeln zu reisen.
11:25 Uhr: Ablegen im Stadthafen von Göteborg, der unmittelbar neben dem Opernhaus liegt.
11:30 Uhr: Wir setzen das Großsegel. Im Hafen weht der Wind aus SW mit ca. 10 kn.
11:48 Uhr: Wir fahren unter der Hochbrücke durch.
12:00 Uhr: Die Genua 1 wird gesetzt. Wir können 262° anliegen.
13:30 Uhr: Wir passieren die letzte Schäre. Der Wind kommt südlicher und wir können ca. 240° laufen.
14:00 Uhr: Sehr viel Schiffsverkehr, Fischer und Frachter um uns herum. Keine Segler.
17:10 Uhr: Die Norduntiefentonne vor Laesoe wir erreicht.
17:25 Uhr: Wir passieren die Westuntiefentonne vor Vesteroe und gehen auf den Hafen zu. Der Wind hat kräftig aufgebriest, bis 24 kn und kommt jetzt aus Süd.
17:30 Uhr: Mit der großen Genua haben wir bei dem Südkurs, den wir laufen müssen schlechte Karten. Wir beschließen daher die Segel zu streichen und Vesteroe unter Motor anzulaufen.
18:07 Uhr Wir passieren die grüne Tonne vor dem Hafen und fahren in der Peilung des Richtfeuers.
18:20 Uhr: Im Hafen von Vesteroe festgemacht.
Abends erhielten wir Besuch von der Schwägerin von Joachim, Alexandra und ihrem Mann Jan, sowie ihrem 4-jährigen Sohn. Letzterer besuchte unser „stilles Örtchen“ mit dem Ergebnis, dass die Toilette sich nicht mehr abpumpen ließ. Es stellte sich dann heraus, dass die Absaugpumpe für die Dusche ebenfalls nicht mehr funktionierte, also genug Arbeit für den nächsten Tag.
Hafentage auf Laesoe, 15.und 16.August 2007
Die Nacht vom 14. auf den 15. August verlief etwas unruhig weil ein ziemlich heftiger Südsturm über die Insel fegte. Die neu angelegten Muringleinen im Hafen sind zwar recht praktisch, wenn man jedoch mit einem größeren Schiff in der Hafenrundung liegt, sind sie nicht weit genug nach achtern ausgelegt und man kann daher das Schiff nicht weit genug vom Steg entfernt festmachen. Die Folge für uns war, dass der Anker in der Nacht mehrfach gegen den Steg stieß. Joachim behob das Problem mit einem Fender, den er vor den Anker legte.
Ich hatte mir morgens um 06:30 Uhr den Wecker gestellt, um bei den von See zurückkommenden Fischern Jungfrunhummer zu kaufen. Welche Enttäuschung, als ich zu den Fischkuttern kam, traf ich nur einen Fischer, der mir mitteilte, dass wegen des schlechten Wetters kein Kutter herausgegangen wäre und dass es deshalb heute keine Jungfrunhummer gäbe. Zurück an Bord bereitete ich das Frühstück vor und nahm mir dann mein Buch vor die Nase weil ich Joachim noch schlafen lassen wollte.
Erfreulicherweise kamen wir doch noch zu unseren Schalentieren. Unsere Bootsnachbarn Gabriele und Jan gingen etwas später zu den Fischkuttern, und siehe da, es waren doch zwei Schiffe draussen gewesen, die jetzt mit frischen Jungfrunhummern zurückgekommen waren.
Später nach dem Frühstück zerlegte Joachim die Bordtoilette, sie funktioniert nun besser denn je. Nicht reparieren konnte er die Duschabsaugpumpe. Das Problem landete daher auf dem Zettel Garantiearbeiten Comfortina.
Nach den Bordarbeiten machten wir eine lange Strandwanderung, bei der ich mir eine fünfmarkstückgroße Blase auf der linken Ferse zugezogen habe. Der Sand in der Brandungszone war wohl doch etwas zu hart für meine Füße. Auf dem Rückweg nahmen wir noch schnell ein Bad in der Ostsee und holten uns aus dem Haus der Familie Bick zwei Fahrräder. Unser Aktionsradius hat sich dadurch beträchtlich erweitert. Ich machte mich dann noch einmal per Fahrrad auf zum Pfifferlingsammeln. Alexandra hatte uns berichtet, dass es jetzt jede Menge dieser köstlichen Pilze zu finden gibt. Leider hatte meine Pilzsuche, zunächst in verschiedenen Waldstücken und später in einem Gebiet, das Joachim mir als pilzsicher beschrieben hatte,, keinen Erfolg.
Inzwischen tat mein Fuß auch ziemlich weh, und bei der Pilzsuche hatte ich mir einige Bremsenbisse eingefangen und bei einer kurzen Untersuchung meiner Beine entdeckte ich auch zwei Zecken, die sich allerdings noch nicht festgebissen hatten. Um mich von den lästigen Biestern, die evtl. noch auf mir herumkrabbelten, zu befreien, nahm ich ein weiteres Bad in der Ostsee. Mit Sand vom Meeresgrund rieb ich meinen ganzen Körper ab und habe so alles Ungeziefer von mir abgewaschen.
Zurückgekehrt war es Abendessenszeit und die Jungfrunhummer wurden von Joachim in Olivenöl mit reichlich Knoblauch geschmort. Köstliches Essen und so reichlich dass wir die ebenfalls geplanten Bratkartoffeln mit Steak wieder im Kühlschrank verschwinden ließen um sie am nächsten Tag zu essen.
Nach dem Essen kamen unsere Bootsnachbarn, denen wir das Jungfrunhummeressen zu verdanken hatten, auf ein Gläschen Rotwein zu uns an Bord. Gabriele und Jan waren mit einem 20-er-Jollenkreuzer hier, den Jan als Meisterarbeit, er ist Bootsbaumeister, selbst gebaut hat. Wunderschönes Schiff. Wir verbrachten einen anregenden und fidelen Abend miteinander und krochen schließlich gegen 3:15 Uhr in die Kojen.
Am 16.August haben wir dann erst einmal gründlich ausgeschlafen. Ich wachte kurz vor 10:00 Uhr auf und nahm ein Bad in der Ostsee, dass mich wieder wunderbar auf die Füße brachte. Anschließend Frühstück. Danach startete Joachim einen zweiten Reparaturversuch an der Duschabsaugpumpe. Keine Chance, Comfortina wird sich darum kümmern müssen.
Anschließend ging Joachim erneut auf Strandwanderung, was ich mir wegen der Blase an der Ferse ersparte. Am frühen Nachmittag wollen wir noch einmal auf Pilzsuche gehen, um dann nach einem frühen Abendessen eine Nachtfahrt gen Süden durchzuführen. Geplantes Ziel ist die Insel Tunoe, und wenn es gut läuft segeln wir vielleicht bis in den kleinen Belt durch. Darüber berichte ich später.
Törn Laesoe – Spodsbjerg 16. und 17. August 2007
18:05 Uhr: Ablegen in Laesoe am 16:08.07 Wind aus 280 ° ca. 12 kn, Wetter gut, teilweise bedeckt
18:10 Uhr: Großsegel gesetzt
18:20 Uhr: Grüne Ansteuerungstonne erreicht wir setzen die Genua 3 und kreuzen bis zum betonnten Fahrwasser
19:25 Uhr: Wir erreichen die rote Fahrwassertonne und gehen auf Südkurs. Der Wind ist böig zwischen 12 und 19 kn und kommt aus Westen.
20:15 Uhr: der Wind bleibt böig und wird stärker, bis 23 kn. Wir setzen das erste Reff
21:30 Uhr: Der Wind erreicht in den Böen jetzt 26 kn, wir setzen das 2. Reff.
21:50 Uhr: Es ist sehr ruppig, wir bergen das Großsegel und laufen nur unter Genua 3. Das läuft wunderbar. Wir machen bis 7,5 kn Fahrt und haben Ruhe im Schiff.
23:00 Uhr: Seit einiger Zeit kreuzt ein rotblinkendes Fahrzeug mit größerer Geschwindigkeit wiederholt unseren Kurs. Ich habe keine Ahnung was das ist und seine Manöver bleiben mir ebenfalls unverständlich. Plötzlich kommt das rote Blinklicht mit großer Geschwindigkeit direkt auf mich zu und überfliegt mich. Ein Hubschrauber. Kurze Zeit später landet der Hubschrauber auf einem Arbeitsschiff, Bagger oder dergleichen, genaueres kann ich nicht erkennen. Das Arbeitsboot kreuzt unseren Kurs unmittelbar vor uns. Ich falle ab und passiere das Fahrzeug achtern.
17.August 2007
03:20 Uhr: Der Wind hat abgenommen wir setzen das Großsegel zweifach gerefft.
03:40 Uhr: Grenaa querab
05:45 Uhr: Ich übernehme die Wache, bisher haben wir uns alle zwei Stunden abgelöst.
09:00 Uhr: Es ist extrem böig zwischen 13 und 30 kn mit Winddrehern bis 30 °. Die Wellen sind kurz und steil, wildes Wasser. Das Schiff arbeitet schwer.
11:00 Uhr: Wir erreichen den Turm an der Nordwestecke von Seeland, nördlich von Kalundborg.
12:45 Uhr: Wir befinden uns kurz vor der Westuntiefentonne von Elefantgrund und halten mit Kurs 159° auf die Beltbrücke zu. Der Wind ist immer noch sehr böig, jedoch jetzt nur noch bis 24 kn. Wir laufen mit 8 kn.
14:45 Uhr: Brückendurchfahrt
17:45 Uhr: Der Wind ist eingeschlafen auf ca. 3 kn. Wir bergen die Segel und laufen unter Motor nach Spodsbjerg.
19:15 Uhr: Wir machen im Hafen von Spodsbjerg fest.
Törn Spodsbjerg – Rendsburg 18.August 2007
07:10 Uhr: Ablegen. Himmel wolkenlos, Westwind ca. 10 kn, kühl.
07:20 Uhr: Segel stehen, Genua 3 und Großsegel. Wir können 200° laufen und haben somit einen Anlieger auf die Südspitze von Langeland.
08:50 Uhr: Joachim hat die Selbststeueranlage auf Windeinfall 30° eingestellt. Das klappt prima. Wir selbst könnten nicht präziser steuern.
09:05 Uhr: Wir passieren Kelds Nor und können jetzt nur noch 180° anliegen. Das bedeutet einige Kreuzschläge bis Kiel.
10:15 Uhr: Wir fahren mit der Selbststeueranlage eine Wende. Auch das klappt hervorragend. Wie wir feststellen kommt die Welle auf dem neuen Bug so ungünstig, dass wir uns feststampfen, also Rückwende und hoffen, dass wir später bessere Wellenbedingungen auf dem Schlag nach Steuerbord haben.
11:05 Uhr: Wir laufen in das Schießgebiet Todendorf ein und nehmen an, dass Samstags dort nicht geschossen wird. Samstags findet der Krieg bekanntlich in der Disco statt. Der Himmel beginnt sich zuzuziehen.
12:45 Uhr: Der Wind schläft auf 3 kn ein. Wir fahren unter Motor weiter.
13:20 Uhr: Es ist wieder ein wenig Wind aufgekommen, Motor aus, wir segeln wieder. Kurs jetzt 267° auf die Ecke von Wendtorf zu.
13:40 Uhr: Der Wind ist wieder eingeschlafen. Motor an.
14:45 Uhr: wir fädeln uns in das Fahrwasser nach Kiel ein und bergen das Großsegel. Joachim hat bei Einstellungsarbeiten am GPS versehentlich ein Kabel aus einer Verbindung gelöst und damit die gesamte Elektronik lahmgelegt. Beim Versuch das Problem zu beheben, stellte er fest, dass die Kabel und Anschlüsse geradezu chaotisch verlegt sind und keine Chance besteht das Problem mit eigenen Mittel zu beheben. Ein Fall für Comfortina.
16:00 Uhr: Einfahrt in die Schleuse Holtenau.
16:30 Uhr: Ausschleusung.
19:15 Uhr: Anlegen im Hafen des Rendsburger Segel Verein.
Anschließend Essen im Riverside, Clublokal des RSV, Pannfisch sehr lecker wenn man die Sensauce in einer Sauciere extra kommen lässt.
Morgen früh um 09:00 Uhr soll der Elektriker von Comfortina kommen, um die Elektronik zu reparieren.
Nach dem Aufstehen und Duschen nahmen wir ein gemütliches Frühstück an Deck. Danach packte Henrik seinen Rucksack und verließ uns per Bahn nach Hamburg. Der vorzeitige Törnabbruch wurde für Henrik nötig, weil die Universitäten Lüneburg und Kiel ihn noch in dieser Woche persönlich kennenlernen wollen, bevor sie ihn als Studenten annehmen. Henrik, wir wünschen Dir eine gute Heimreise und Glück für Deine Immatrikulationsbemühungen. Denke auch an Mobby Dick von Herman Melville und Der alte Mann und das Meer von Ernest Hemmingway. Für einen Segler höchst lesenswert ist auch Das Rätsel der Sandbank von Erskin Childers.
Joachim und ich tätigten noch einige Einkäufe und dann soll es losgehen. Das Wetter ist schön, einige Schönwetterwolken sind am Himmel und im Augenblick haben wir noch schwache drehende Winde. Ich denke, wenn wir erst mal draußen sind wird sich das stabilisieren. Nach der vielen Motorerei seit unserer Abreise aus dem Baltikum wäre es ganz schön, endlich wieder unter Segeln zu reisen.
11:25 Uhr: Ablegen im Stadthafen von Göteborg, der unmittelbar neben dem Opernhaus liegt.
11:30 Uhr: Wir setzen das Großsegel. Im Hafen weht der Wind aus SW mit ca. 10 kn.
11:48 Uhr: Wir fahren unter der Hochbrücke durch.
12:00 Uhr: Die Genua 1 wird gesetzt. Wir können 262° anliegen.
13:30 Uhr: Wir passieren die letzte Schäre. Der Wind kommt südlicher und wir können ca. 240° laufen.
14:00 Uhr: Sehr viel Schiffsverkehr, Fischer und Frachter um uns herum. Keine Segler.
17:10 Uhr: Die Norduntiefentonne vor Laesoe wir erreicht.
17:25 Uhr: Wir passieren die Westuntiefentonne vor Vesteroe und gehen auf den Hafen zu. Der Wind hat kräftig aufgebriest, bis 24 kn und kommt jetzt aus Süd.
17:30 Uhr: Mit der großen Genua haben wir bei dem Südkurs, den wir laufen müssen schlechte Karten. Wir beschließen daher die Segel zu streichen und Vesteroe unter Motor anzulaufen.
18:07 Uhr Wir passieren die grüne Tonne vor dem Hafen und fahren in der Peilung des Richtfeuers.
18:20 Uhr: Im Hafen von Vesteroe festgemacht.
Abends erhielten wir Besuch von der Schwägerin von Joachim, Alexandra und ihrem Mann Jan, sowie ihrem 4-jährigen Sohn. Letzterer besuchte unser „stilles Örtchen“ mit dem Ergebnis, dass die Toilette sich nicht mehr abpumpen ließ. Es stellte sich dann heraus, dass die Absaugpumpe für die Dusche ebenfalls nicht mehr funktionierte, also genug Arbeit für den nächsten Tag.
Hafentage auf Laesoe, 15.und 16.August 2007
Die Nacht vom 14. auf den 15. August verlief etwas unruhig weil ein ziemlich heftiger Südsturm über die Insel fegte. Die neu angelegten Muringleinen im Hafen sind zwar recht praktisch, wenn man jedoch mit einem größeren Schiff in der Hafenrundung liegt, sind sie nicht weit genug nach achtern ausgelegt und man kann daher das Schiff nicht weit genug vom Steg entfernt festmachen. Die Folge für uns war, dass der Anker in der Nacht mehrfach gegen den Steg stieß. Joachim behob das Problem mit einem Fender, den er vor den Anker legte.
Ich hatte mir morgens um 06:30 Uhr den Wecker gestellt, um bei den von See zurückkommenden Fischern Jungfrunhummer zu kaufen. Welche Enttäuschung, als ich zu den Fischkuttern kam, traf ich nur einen Fischer, der mir mitteilte, dass wegen des schlechten Wetters kein Kutter herausgegangen wäre und dass es deshalb heute keine Jungfrunhummer gäbe. Zurück an Bord bereitete ich das Frühstück vor und nahm mir dann mein Buch vor die Nase weil ich Joachim noch schlafen lassen wollte.
Erfreulicherweise kamen wir doch noch zu unseren Schalentieren. Unsere Bootsnachbarn Gabriele und Jan gingen etwas später zu den Fischkuttern, und siehe da, es waren doch zwei Schiffe draussen gewesen, die jetzt mit frischen Jungfrunhummern zurückgekommen waren.
Später nach dem Frühstück zerlegte Joachim die Bordtoilette, sie funktioniert nun besser denn je. Nicht reparieren konnte er die Duschabsaugpumpe. Das Problem landete daher auf dem Zettel Garantiearbeiten Comfortina.
Nach den Bordarbeiten machten wir eine lange Strandwanderung, bei der ich mir eine fünfmarkstückgroße Blase auf der linken Ferse zugezogen habe. Der Sand in der Brandungszone war wohl doch etwas zu hart für meine Füße. Auf dem Rückweg nahmen wir noch schnell ein Bad in der Ostsee und holten uns aus dem Haus der Familie Bick zwei Fahrräder. Unser Aktionsradius hat sich dadurch beträchtlich erweitert. Ich machte mich dann noch einmal per Fahrrad auf zum Pfifferlingsammeln. Alexandra hatte uns berichtet, dass es jetzt jede Menge dieser köstlichen Pilze zu finden gibt. Leider hatte meine Pilzsuche, zunächst in verschiedenen Waldstücken und später in einem Gebiet, das Joachim mir als pilzsicher beschrieben hatte,, keinen Erfolg.
Inzwischen tat mein Fuß auch ziemlich weh, und bei der Pilzsuche hatte ich mir einige Bremsenbisse eingefangen und bei einer kurzen Untersuchung meiner Beine entdeckte ich auch zwei Zecken, die sich allerdings noch nicht festgebissen hatten. Um mich von den lästigen Biestern, die evtl. noch auf mir herumkrabbelten, zu befreien, nahm ich ein weiteres Bad in der Ostsee. Mit Sand vom Meeresgrund rieb ich meinen ganzen Körper ab und habe so alles Ungeziefer von mir abgewaschen.
Zurückgekehrt war es Abendessenszeit und die Jungfrunhummer wurden von Joachim in Olivenöl mit reichlich Knoblauch geschmort. Köstliches Essen und so reichlich dass wir die ebenfalls geplanten Bratkartoffeln mit Steak wieder im Kühlschrank verschwinden ließen um sie am nächsten Tag zu essen.
Nach dem Essen kamen unsere Bootsnachbarn, denen wir das Jungfrunhummeressen zu verdanken hatten, auf ein Gläschen Rotwein zu uns an Bord. Gabriele und Jan waren mit einem 20-er-Jollenkreuzer hier, den Jan als Meisterarbeit, er ist Bootsbaumeister, selbst gebaut hat. Wunderschönes Schiff. Wir verbrachten einen anregenden und fidelen Abend miteinander und krochen schließlich gegen 3:15 Uhr in die Kojen.
Am 16.August haben wir dann erst einmal gründlich ausgeschlafen. Ich wachte kurz vor 10:00 Uhr auf und nahm ein Bad in der Ostsee, dass mich wieder wunderbar auf die Füße brachte. Anschließend Frühstück. Danach startete Joachim einen zweiten Reparaturversuch an der Duschabsaugpumpe. Keine Chance, Comfortina wird sich darum kümmern müssen.
Anschließend ging Joachim erneut auf Strandwanderung, was ich mir wegen der Blase an der Ferse ersparte. Am frühen Nachmittag wollen wir noch einmal auf Pilzsuche gehen, um dann nach einem frühen Abendessen eine Nachtfahrt gen Süden durchzuführen. Geplantes Ziel ist die Insel Tunoe, und wenn es gut läuft segeln wir vielleicht bis in den kleinen Belt durch. Darüber berichte ich später.
Törn Laesoe – Spodsbjerg 16. und 17. August 2007
18:05 Uhr: Ablegen in Laesoe am 16:08.07 Wind aus 280 ° ca. 12 kn, Wetter gut, teilweise bedeckt
18:10 Uhr: Großsegel gesetzt
18:20 Uhr: Grüne Ansteuerungstonne erreicht wir setzen die Genua 3 und kreuzen bis zum betonnten Fahrwasser
19:25 Uhr: Wir erreichen die rote Fahrwassertonne und gehen auf Südkurs. Der Wind ist böig zwischen 12 und 19 kn und kommt aus Westen.
20:15 Uhr: der Wind bleibt böig und wird stärker, bis 23 kn. Wir setzen das erste Reff
21:30 Uhr: Der Wind erreicht in den Böen jetzt 26 kn, wir setzen das 2. Reff.
21:50 Uhr: Es ist sehr ruppig, wir bergen das Großsegel und laufen nur unter Genua 3. Das läuft wunderbar. Wir machen bis 7,5 kn Fahrt und haben Ruhe im Schiff.
23:00 Uhr: Seit einiger Zeit kreuzt ein rotblinkendes Fahrzeug mit größerer Geschwindigkeit wiederholt unseren Kurs. Ich habe keine Ahnung was das ist und seine Manöver bleiben mir ebenfalls unverständlich. Plötzlich kommt das rote Blinklicht mit großer Geschwindigkeit direkt auf mich zu und überfliegt mich. Ein Hubschrauber. Kurze Zeit später landet der Hubschrauber auf einem Arbeitsschiff, Bagger oder dergleichen, genaueres kann ich nicht erkennen. Das Arbeitsboot kreuzt unseren Kurs unmittelbar vor uns. Ich falle ab und passiere das Fahrzeug achtern.
17.August 2007
03:20 Uhr: Der Wind hat abgenommen wir setzen das Großsegel zweifach gerefft.
03:40 Uhr: Grenaa querab
05:45 Uhr: Ich übernehme die Wache, bisher haben wir uns alle zwei Stunden abgelöst.
09:00 Uhr: Es ist extrem böig zwischen 13 und 30 kn mit Winddrehern bis 30 °. Die Wellen sind kurz und steil, wildes Wasser. Das Schiff arbeitet schwer.
11:00 Uhr: Wir erreichen den Turm an der Nordwestecke von Seeland, nördlich von Kalundborg.
12:45 Uhr: Wir befinden uns kurz vor der Westuntiefentonne von Elefantgrund und halten mit Kurs 159° auf die Beltbrücke zu. Der Wind ist immer noch sehr böig, jedoch jetzt nur noch bis 24 kn. Wir laufen mit 8 kn.
14:45 Uhr: Brückendurchfahrt
17:45 Uhr: Der Wind ist eingeschlafen auf ca. 3 kn. Wir bergen die Segel und laufen unter Motor nach Spodsbjerg.
19:15 Uhr: Wir machen im Hafen von Spodsbjerg fest.
Törn Spodsbjerg – Rendsburg 18.August 2007
07:10 Uhr: Ablegen. Himmel wolkenlos, Westwind ca. 10 kn, kühl.
07:20 Uhr: Segel stehen, Genua 3 und Großsegel. Wir können 200° laufen und haben somit einen Anlieger auf die Südspitze von Langeland.
08:50 Uhr: Joachim hat die Selbststeueranlage auf Windeinfall 30° eingestellt. Das klappt prima. Wir selbst könnten nicht präziser steuern.
09:05 Uhr: Wir passieren Kelds Nor und können jetzt nur noch 180° anliegen. Das bedeutet einige Kreuzschläge bis Kiel.
10:15 Uhr: Wir fahren mit der Selbststeueranlage eine Wende. Auch das klappt hervorragend. Wie wir feststellen kommt die Welle auf dem neuen Bug so ungünstig, dass wir uns feststampfen, also Rückwende und hoffen, dass wir später bessere Wellenbedingungen auf dem Schlag nach Steuerbord haben.
11:05 Uhr: Wir laufen in das Schießgebiet Todendorf ein und nehmen an, dass Samstags dort nicht geschossen wird. Samstags findet der Krieg bekanntlich in der Disco statt. Der Himmel beginnt sich zuzuziehen.
12:45 Uhr: Der Wind schläft auf 3 kn ein. Wir fahren unter Motor weiter.
13:20 Uhr: Es ist wieder ein wenig Wind aufgekommen, Motor aus, wir segeln wieder. Kurs jetzt 267° auf die Ecke von Wendtorf zu.
13:40 Uhr: Der Wind ist wieder eingeschlafen. Motor an.
14:45 Uhr: wir fädeln uns in das Fahrwasser nach Kiel ein und bergen das Großsegel. Joachim hat bei Einstellungsarbeiten am GPS versehentlich ein Kabel aus einer Verbindung gelöst und damit die gesamte Elektronik lahmgelegt. Beim Versuch das Problem zu beheben, stellte er fest, dass die Kabel und Anschlüsse geradezu chaotisch verlegt sind und keine Chance besteht das Problem mit eigenen Mittel zu beheben. Ein Fall für Comfortina.
16:00 Uhr: Einfahrt in die Schleuse Holtenau.
16:30 Uhr: Ausschleusung.
19:15 Uhr: Anlegen im Hafen des Rendsburger Segel Verein.
Anschließend Essen im Riverside, Clublokal des RSV, Pannfisch sehr lecker wenn man die Sensauce in einer Sauciere extra kommen lässt.
Morgen früh um 09:00 Uhr soll der Elektriker von Comfortina kommen, um die Elektronik zu reparieren.
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