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Donnerstag, 9. August 2007
Goetakanal
annavonbraun, 20:56h
Götakanal 2.Tag; 09.August 2007
Gestern lernten wir in der Schleusentreppe Julia und Moritz aus Wismar kennen. Sie gerade fertig mit Studium Wirtschaftsrecht, er noch Student Elektrotechnik. Sie hatten in Stockholm das Schiff seiner Eltern übernommen und wollen durch das Götakanalsystem nach Göteborg.
Nach unserem Abendessen luden wir die beiden sympatischen jungen Leute zum Glas Wein an Bord der Anna von Braun ein. Sie kamen gern und blieben bis um 03:15 Uhr. Wenn auch sehr lang, war es ein besonders netter und unterhaltsamer Abend, lediglich etwas getrübt von den vielen Mücken. Die sich an unserem Blut laben wollten.
07:30 Uhr: Joachim die Crew der Anna von Braun. Ein Sprung ins Wasser und es geht mir wieder gut.
08:00 Uhr: Wir verholeen die Anna von Braun vor die Schleuse. Mittlerweise sind es so viele Schleusen, dass sie keine Namen mehr haben.
08:15 Uhr: Frühstück
09:00 Uhr: 2 Doppelschleusen aus denen wir um 09:30 Uhr rauskommen.
09:35 Uhr: Doppelschleuse, wir sind um 09:50 Uhr wieder draussen.
09:55 Uhr: Doppelschleuse, wir verlassen sie um 10:10 Uhr.
10:15 Uhr: der Kanal überquert eine Strasse
10:17 Uhr: Wir passieren eine Brücke
Wie schon gestern fahren wir durch eine zauberhafte Landschaft, durch Wälder, an wunderschönen Grundstücken vorbei. Entlang des Kanals laufen meist an beiden Ufern Wege auf denen Fahrrad gefahren und gejoggt wird. Streckenweise ist es auch völlig einsam.
10:50 Uhr: Wir stoppen vor einer Brücke.
10:55 Uhr: Die Brücke öffnet sich und wir passieren.
11:10 Uhr: Wir liegen vor einer geschlossenen Brücke.
11:27 Uhr: Die Brücke wird geöffnet und wir passieren.
11:40 Uhr: Brücke Ruda. Hier klappt es, wir kommen und die Brücke öffnet sich.
11:47 Uhr: Brücke Sörby. Wieder klappt es wie ein Klodeckel
12:00 Uhr: Brücke kungs Norrby, veni, vidi, vicci.
12:05 Uhr: Wir überqueren eine Autobahn
12:07 Uhr: Brücke Näs, ran und durch.
12:20 Uhr: Wir liegen in Börensberg am Steg des Götahotels vor der handbetätigten Schleuse und warten darauf dass die Boote in der Schleuse ausfahren.
12:40 Uhr: Wir verlassen die Schleuse.
12:43 Uhr Wir laufen in den Borensee ein.
13:45 Uhr: Wir haben den Borensee durchfahren und haben vor der Treppenschleuse von Borenschult festgemacht. Zur Zeit wird der Ausflugsdampfer DIANA nach oben geschleust. Laut Anzeigentafel sind wir erst um 15:30 zum Aufschleusen drann. Während der Wartezeit nehme ich ein Bad im Borensee.
15:30 Uhr: Einschleusen in die 5-Kammernschleuse von Borenschult
16:25 Uhr: Ausschleusen. Wir sind jetzt 88,4 m über dem Meeresspiegel.
16:35 Uhr: Drehbrücke von Hand, öffnet sich als wir kommen.
16:45 Uhr: Große Straßenbrücke, kaum Wartezeit.
16:55 Uhr: Noch `ne Brücke
17:00 Uhr: Schleuse von Motala
17:10 Uhr: Festgemacht im Hafen von Motala.
Gestern lernten wir in der Schleusentreppe Julia und Moritz aus Wismar kennen. Sie gerade fertig mit Studium Wirtschaftsrecht, er noch Student Elektrotechnik. Sie hatten in Stockholm das Schiff seiner Eltern übernommen und wollen durch das Götakanalsystem nach Göteborg.
Nach unserem Abendessen luden wir die beiden sympatischen jungen Leute zum Glas Wein an Bord der Anna von Braun ein. Sie kamen gern und blieben bis um 03:15 Uhr. Wenn auch sehr lang, war es ein besonders netter und unterhaltsamer Abend, lediglich etwas getrübt von den vielen Mücken. Die sich an unserem Blut laben wollten.
07:30 Uhr: Joachim die Crew der Anna von Braun. Ein Sprung ins Wasser und es geht mir wieder gut.
08:00 Uhr: Wir verholeen die Anna von Braun vor die Schleuse. Mittlerweise sind es so viele Schleusen, dass sie keine Namen mehr haben.
08:15 Uhr: Frühstück
09:00 Uhr: 2 Doppelschleusen aus denen wir um 09:30 Uhr rauskommen.
09:35 Uhr: Doppelschleuse, wir sind um 09:50 Uhr wieder draussen.
09:55 Uhr: Doppelschleuse, wir verlassen sie um 10:10 Uhr.
10:15 Uhr: der Kanal überquert eine Strasse
10:17 Uhr: Wir passieren eine Brücke
Wie schon gestern fahren wir durch eine zauberhafte Landschaft, durch Wälder, an wunderschönen Grundstücken vorbei. Entlang des Kanals laufen meist an beiden Ufern Wege auf denen Fahrrad gefahren und gejoggt wird. Streckenweise ist es auch völlig einsam.
10:50 Uhr: Wir stoppen vor einer Brücke.
10:55 Uhr: Die Brücke öffnet sich und wir passieren.
11:10 Uhr: Wir liegen vor einer geschlossenen Brücke.
11:27 Uhr: Die Brücke wird geöffnet und wir passieren.
11:40 Uhr: Brücke Ruda. Hier klappt es, wir kommen und die Brücke öffnet sich.
11:47 Uhr: Brücke Sörby. Wieder klappt es wie ein Klodeckel
12:00 Uhr: Brücke kungs Norrby, veni, vidi, vicci.
12:05 Uhr: Wir überqueren eine Autobahn
12:07 Uhr: Brücke Näs, ran und durch.
12:20 Uhr: Wir liegen in Börensberg am Steg des Götahotels vor der handbetätigten Schleuse und warten darauf dass die Boote in der Schleuse ausfahren.
12:40 Uhr: Wir verlassen die Schleuse.
12:43 Uhr Wir laufen in den Borensee ein.
13:45 Uhr: Wir haben den Borensee durchfahren und haben vor der Treppenschleuse von Borenschult festgemacht. Zur Zeit wird der Ausflugsdampfer DIANA nach oben geschleust. Laut Anzeigentafel sind wir erst um 15:30 zum Aufschleusen drann. Während der Wartezeit nehme ich ein Bad im Borensee.
15:30 Uhr: Einschleusen in die 5-Kammernschleuse von Borenschult
16:25 Uhr: Ausschleusen. Wir sind jetzt 88,4 m über dem Meeresspiegel.
16:35 Uhr: Drehbrücke von Hand, öffnet sich als wir kommen.
16:45 Uhr: Große Straßenbrücke, kaum Wartezeit.
16:55 Uhr: Noch `ne Brücke
17:00 Uhr: Schleuse von Motala
17:10 Uhr: Festgemacht im Hafen von Motala.
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Dienstag, 7. August 2007
Riga bis Soederkoeping
annavonbraun, 19:37h
Riga 05.August 2007
Nach einem Duschgang und reichhaltigem Frühstück machten wir uns als erstes an eine Generalreinigung der Anna von Braun heran. 14 Tage Regatten in denen über 600 sm gesegelt wurden hinterlassen einiges an Unordnung und Staub, die jetzt beseitigt wurden.
Danach gingen wir in die Stadt zur Besichtigung. Wir hatten einen Stadtführer, der uns systematisch zu den unzähligen Sehenswürdigkeiten dieser alten Hansestadt führte.
Angefangen vom bereits erwähnten Schwarzhäupterhaus über das Rathaus, das Russische Dramatheater, durch enge Gassen mit wunderschöner alter Bausubstanz aus vielen Jahrhunderten Stadtgeschichte gelangten wir zum Mariendom, einer mächtigen Bachsteinkirche aus dem 13.Jahrhundert. Leider konnten wir den Dom nicht von innen besichtigen weil gerade Gottesdienst war. Gleiches galt auch für die St Jakobikirche, ebenfalls eine imposante Backsteingotikkirche aus dem Jahre 1225. Besonders gut gefallen hat mir die Maria-Magdalenenkirche, einer im 18. Jahrhundert gebauten russisch-orthodoxen Kirche. Sie konnte ich auch von innen besichtigen. Das Halbdunkel des Kirchenraums mit vielen Ikonen und einem wunderschönen Altar sowie eine kaum hörbare Hintergrundmusik orthodoxer Kirchenmusik wirkte unglaublich feierlich und hat mich sehr beeindruckt.
An einem noch erhaltenen Teil der alten Stadtbefestigung ging es entlang zu Häusern mit Fassaden aus den verschiedensten Zeitepochen, die alle auf ihre Art einzigartig sind und der Stadt ihr ganz besonderes Gepräge geben. Bei einer Kaffeepause beim Pulverturm beschlossen wir, es bei den bis jetzt gewonnenen Eindrücken von Riga zu belassen und das günstige Wetter für unsere Weiterfahrt nach Gotland zu nutzen. Wenn ich es irgendwie schaffe wird dies nicht mein einziger Besuch in Riga bleiben.
Mit kurzer Zwischenstation im Maxima Supermarkt, hier haben die Geschäfte auch Sonntags bis 22:00 Uhr auf, ging es zurück zur Anna von Braun.
Törn Riga – Färösund/Gotland – Söderköping 05. bis 07. August 2007
Nach unserer Stadterkundung an Bord angekommen machen wir uns und die Anna von Braun seeklar und legen um 13:45 Uhr im Hafen des Yachtclub Andrejosta ab. Nach einigen Kabellängen begegnen wir einem Boot der Grenzkontrollbehörde. Es kontolliert verschiedene Motorboote, lässt uns aber in Ruhe. Wie man sieht, geht es also auch ohne die Formalitäten bei der Ein- und Ausreise.
Beim Abzweig in den Industriehafen an Steuerbord setzen wir um 14:25 Uhr das Großsegel. Um 14:50 laufen wir aus der Daugavamündung aus und gehen bei ca. 5kn Wind aus NW unter Motor auf Kurs 316°.
Nachdem der Wind auf ca. 10 kn gegangen ist starten wir um 20:10 Uhr einen Segelversuch und rollen die Genua 1 aus. Nach 5 Minuten geben wir den Versuch auf weil wir den Wind und die Welle genau von vorn haben und so nur unbefriedigend weiterkommen.
Um 20:35 Uhr erleben wir einen schönen Sonnenuntergang mit Blink bei fast klarem Himmel, an dem vereinzelt Zirren zu sehen sind. Der frühe Sonnenuntergang erklärt sich aus unserer Position weit im Osten. Wind schwach aus 320°.
Für die Nacht stärken wir uns um 21:45 Uhr mit einem Spaghettiessen.
Eine Halbe Stunde nach Mitternacht am 6.August passieren wir den Leuchtturm Kolka und gehen auf Westkurs.
Um 02:45 Uhr: Wind bei 6 kn aus 240°. Der Tank zeigt noch 87 Liter Diesel an. Joachim hält das für zu viel.
Um 03:05 Uhr überschreiten wir den Rand der Seekarte 141, Rigaischer Meerbusen und navigieren von hier an mit dem Computer. 5 Minuten später beobachte ich an Steuerbord eine Sternschnuppe und habe mir etwas gewünscht.
07:20 Uhr: Wind aus West mit 3 kn, Wir laufen weiter unter Motor. Es ist etwas unsichtig (Sicht ca, 1 sm)
09:45 Uhr: Frühstück
11:00 Uhr: Alles unverändert
14:15 Uhr: Alles unverändert, gelegentlich ziehen Frachter an uns vorbei.
15:35 Uhr: Seit Stunden ist das Wasser stark von Algen getrübt, teilweise so dicht, dass keine Echolotanzeige kommt. Sonst alles unverändert.
18:15 Uhr: Bei der Annäherung an Gotland wird das Wasser mit abnehmender Tiefe wieder klarer.
18:25 Uhr: Südlich der Insel Faaroe Missloper und
18:35 Uhr: nördlich der Insel Bungeoer fädeln wir uns in den Färösund ein und erreichen Färösundhafen um 19:10 Uhr. Dort besteht nAnlegemöglichkeit an der Tankstelle an einem Steg auf der Backbord- und auf der Steuerbordseite. Da die linke Seite mit Fendern versehen ist, entschließen wir uns dort anzulegen. Beim Anlegemanöver laufen wir auf eine Schwelle vor der Slipbahn auf. Danach gehen wir auf die andere Stegseite zum Tanken. Aus Verärgerung über die bewusste Irreführung über die Gefährlichkeit der abgefenderten Anlegeseite, der Hafenmeister gab für dieses Jahr bereits 4 Havarien zu, verließen wir den Hafen sofort nach dem Tanken in Richtung Nordausfahrt des Färösundes.
22:00 Uhr: Wir machen in Anbetracht des ruhigen Wetters eine neue Wacheinteilung.
1. Wache 21:00 – 23:00 Uhr Joachim
2. Wache 23:00 – 01:00 Uhr Henrik
3. Wache 01:00 – 03:00 Uhr Max usw.
Sonst läuft alles wie gehabt, Kurs 300°.
07.August 01:20 Uhr: Ich habe die Wache übernommen. An Bb zieht einje große Fähre an uns vorbei. Der Himmel ist sternenklar, gelegentlich fallen Sternschnuppen. Wind 5 kn aus SSW.
03:00 Uhr: An Stb in NO zieht die Morgendämmerung in Rottönen herauf und die Sterne verblassen. Wachwechsel.
07:10 Uhr: Wind aus 290° mit 4,5 kn. Sonnig, wolkenlos, warm. Wir fahren unverändert unter Motor (seit Riga) im betonnten Fahrwasser der Schäre von Arkosund.
07:35 Uhr: Joachim kommt aus seiner Koje und schlägt ein Bad in der See vor. Wir stoppen auf und gehen baden. Dabei stellen wir tauchend fest, dass wir uns im Hafen von Färösund am Kiel eine deutlich Macke geholt haben.
07:50 Uhr: Wir motoren weiter.
08:15 Uhr: Aus SW ziehen Wolken auf. Gibt es eine Wetteränderung?
11:30 Uhr: Wir gehen bei Mem durch die erste Schleuse des Götakanalsystems.
12:05 Uhr: Schleuse Tegelbruket
12:20 Uhr: Schleuse Söderköping
12:35 Uhr: Wir machen im Hafen von Söderköping fest. Hier wollen wir übernachten. Das Wetter ist wieder schön und sehr warm.
Nach einer Pause des Relaxens gehen wir auf Stadtbesichtigung. Söderköping lebt vom Kanal, an dessen Ufer die Touristen und Einheimischen entlangflanieren. Es gibt etliche Souvenierläden. Sehenswert ist die alte Kirche im Ortskern mit einem hölzernen Dachreiter. Er und der neben der Kirche stehende Glockenturm erinnern an Nordische Stabkirchen. Der Innenraum der Kirche ist für den kleinen Ort sehr groß. Besonders auffallend ist die Kanzel, die mit Figuren versehen ist, die an naive Kunst erinnern (die Figuren haben für ihren Körper überdimensionierte Köpfe) Die Kanzel scheint sehr alt zu sein. Auffallend auch die 3 Orgeln, über die die Kirche verfügt.
Nach Erledigung einiger Einkäufe gehen wir an Bord zurück und schmoren dort in der Sonne.
Nach einem Duschgang und reichhaltigem Frühstück machten wir uns als erstes an eine Generalreinigung der Anna von Braun heran. 14 Tage Regatten in denen über 600 sm gesegelt wurden hinterlassen einiges an Unordnung und Staub, die jetzt beseitigt wurden.
Danach gingen wir in die Stadt zur Besichtigung. Wir hatten einen Stadtführer, der uns systematisch zu den unzähligen Sehenswürdigkeiten dieser alten Hansestadt führte.
Angefangen vom bereits erwähnten Schwarzhäupterhaus über das Rathaus, das Russische Dramatheater, durch enge Gassen mit wunderschöner alter Bausubstanz aus vielen Jahrhunderten Stadtgeschichte gelangten wir zum Mariendom, einer mächtigen Bachsteinkirche aus dem 13.Jahrhundert. Leider konnten wir den Dom nicht von innen besichtigen weil gerade Gottesdienst war. Gleiches galt auch für die St Jakobikirche, ebenfalls eine imposante Backsteingotikkirche aus dem Jahre 1225. Besonders gut gefallen hat mir die Maria-Magdalenenkirche, einer im 18. Jahrhundert gebauten russisch-orthodoxen Kirche. Sie konnte ich auch von innen besichtigen. Das Halbdunkel des Kirchenraums mit vielen Ikonen und einem wunderschönen Altar sowie eine kaum hörbare Hintergrundmusik orthodoxer Kirchenmusik wirkte unglaublich feierlich und hat mich sehr beeindruckt.
An einem noch erhaltenen Teil der alten Stadtbefestigung ging es entlang zu Häusern mit Fassaden aus den verschiedensten Zeitepochen, die alle auf ihre Art einzigartig sind und der Stadt ihr ganz besonderes Gepräge geben. Bei einer Kaffeepause beim Pulverturm beschlossen wir, es bei den bis jetzt gewonnenen Eindrücken von Riga zu belassen und das günstige Wetter für unsere Weiterfahrt nach Gotland zu nutzen. Wenn ich es irgendwie schaffe wird dies nicht mein einziger Besuch in Riga bleiben.
Mit kurzer Zwischenstation im Maxima Supermarkt, hier haben die Geschäfte auch Sonntags bis 22:00 Uhr auf, ging es zurück zur Anna von Braun.
Törn Riga – Färösund/Gotland – Söderköping 05. bis 07. August 2007
Nach unserer Stadterkundung an Bord angekommen machen wir uns und die Anna von Braun seeklar und legen um 13:45 Uhr im Hafen des Yachtclub Andrejosta ab. Nach einigen Kabellängen begegnen wir einem Boot der Grenzkontrollbehörde. Es kontolliert verschiedene Motorboote, lässt uns aber in Ruhe. Wie man sieht, geht es also auch ohne die Formalitäten bei der Ein- und Ausreise.
Beim Abzweig in den Industriehafen an Steuerbord setzen wir um 14:25 Uhr das Großsegel. Um 14:50 laufen wir aus der Daugavamündung aus und gehen bei ca. 5kn Wind aus NW unter Motor auf Kurs 316°.
Nachdem der Wind auf ca. 10 kn gegangen ist starten wir um 20:10 Uhr einen Segelversuch und rollen die Genua 1 aus. Nach 5 Minuten geben wir den Versuch auf weil wir den Wind und die Welle genau von vorn haben und so nur unbefriedigend weiterkommen.
Um 20:35 Uhr erleben wir einen schönen Sonnenuntergang mit Blink bei fast klarem Himmel, an dem vereinzelt Zirren zu sehen sind. Der frühe Sonnenuntergang erklärt sich aus unserer Position weit im Osten. Wind schwach aus 320°.
Für die Nacht stärken wir uns um 21:45 Uhr mit einem Spaghettiessen.
Eine Halbe Stunde nach Mitternacht am 6.August passieren wir den Leuchtturm Kolka und gehen auf Westkurs.
Um 02:45 Uhr: Wind bei 6 kn aus 240°. Der Tank zeigt noch 87 Liter Diesel an. Joachim hält das für zu viel.
Um 03:05 Uhr überschreiten wir den Rand der Seekarte 141, Rigaischer Meerbusen und navigieren von hier an mit dem Computer. 5 Minuten später beobachte ich an Steuerbord eine Sternschnuppe und habe mir etwas gewünscht.
07:20 Uhr: Wind aus West mit 3 kn, Wir laufen weiter unter Motor. Es ist etwas unsichtig (Sicht ca, 1 sm)
09:45 Uhr: Frühstück
11:00 Uhr: Alles unverändert
14:15 Uhr: Alles unverändert, gelegentlich ziehen Frachter an uns vorbei.
15:35 Uhr: Seit Stunden ist das Wasser stark von Algen getrübt, teilweise so dicht, dass keine Echolotanzeige kommt. Sonst alles unverändert.
18:15 Uhr: Bei der Annäherung an Gotland wird das Wasser mit abnehmender Tiefe wieder klarer.
18:25 Uhr: Südlich der Insel Faaroe Missloper und
18:35 Uhr: nördlich der Insel Bungeoer fädeln wir uns in den Färösund ein und erreichen Färösundhafen um 19:10 Uhr. Dort besteht nAnlegemöglichkeit an der Tankstelle an einem Steg auf der Backbord- und auf der Steuerbordseite. Da die linke Seite mit Fendern versehen ist, entschließen wir uns dort anzulegen. Beim Anlegemanöver laufen wir auf eine Schwelle vor der Slipbahn auf. Danach gehen wir auf die andere Stegseite zum Tanken. Aus Verärgerung über die bewusste Irreführung über die Gefährlichkeit der abgefenderten Anlegeseite, der Hafenmeister gab für dieses Jahr bereits 4 Havarien zu, verließen wir den Hafen sofort nach dem Tanken in Richtung Nordausfahrt des Färösundes.
22:00 Uhr: Wir machen in Anbetracht des ruhigen Wetters eine neue Wacheinteilung.
1. Wache 21:00 – 23:00 Uhr Joachim
2. Wache 23:00 – 01:00 Uhr Henrik
3. Wache 01:00 – 03:00 Uhr Max usw.
Sonst läuft alles wie gehabt, Kurs 300°.
07.August 01:20 Uhr: Ich habe die Wache übernommen. An Bb zieht einje große Fähre an uns vorbei. Der Himmel ist sternenklar, gelegentlich fallen Sternschnuppen. Wind 5 kn aus SSW.
03:00 Uhr: An Stb in NO zieht die Morgendämmerung in Rottönen herauf und die Sterne verblassen. Wachwechsel.
07:10 Uhr: Wind aus 290° mit 4,5 kn. Sonnig, wolkenlos, warm. Wir fahren unverändert unter Motor (seit Riga) im betonnten Fahrwasser der Schäre von Arkosund.
07:35 Uhr: Joachim kommt aus seiner Koje und schlägt ein Bad in der See vor. Wir stoppen auf und gehen baden. Dabei stellen wir tauchend fest, dass wir uns im Hafen von Färösund am Kiel eine deutlich Macke geholt haben.
07:50 Uhr: Wir motoren weiter.
08:15 Uhr: Aus SW ziehen Wolken auf. Gibt es eine Wetteränderung?
11:30 Uhr: Wir gehen bei Mem durch die erste Schleuse des Götakanalsystems.
12:05 Uhr: Schleuse Tegelbruket
12:20 Uhr: Schleuse Söderköping
12:35 Uhr: Wir machen im Hafen von Söderköping fest. Hier wollen wir übernachten. Das Wetter ist wieder schön und sehr warm.
Nach einer Pause des Relaxens gehen wir auf Stadtbesichtigung. Söderköping lebt vom Kanal, an dessen Ufer die Touristen und Einheimischen entlangflanieren. Es gibt etliche Souvenierläden. Sehenswert ist die alte Kirche im Ortskern mit einem hölzernen Dachreiter. Er und der neben der Kirche stehende Glockenturm erinnern an Nordische Stabkirchen. Der Innenraum der Kirche ist für den kleinen Ort sehr groß. Besonders auffallend ist die Kanzel, die mit Figuren versehen ist, die an naive Kunst erinnern (die Figuren haben für ihren Körper überdimensionierte Köpfe) Die Kanzel scheint sehr alt zu sein. Auffallend auch die 3 Orgeln, über die die Kirche verfügt.
Nach Erledigung einiger Einkäufe gehen wir an Bord zurück und schmoren dort in der Sonne.
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Samstag, 4. August 2007
Regatta nach Pärnu
annavonbraun, 23:12h
Regatta 01. und 02.August 2007
Nach der obligaten Segelbootparade, diesmal ohne offizielle Organisatoren und daher etwas chaotisch, ging es ins Startgebiet.
Um 12:00 Uhr versuchte Wettfahrtdirektor Alan Green die Regatta nach Pärnu, ehemals Pernau, zu starten. Massenfrühstart, Gesamtrückruf. Der 2. Startversuch wurde für 12:15 Uhr angesetzt. Erneut Massenfrühstart mit Gesamtrückruf. Nun wurde Alan ärgerlich. Neustart um 12:30 Uhr mit India, also „round the ends rule“ in Kraft. Das dämpfte die Startagressivität der Teilnehmer und das Feld kam auf die Bahn. Wiedereinmal gab es einen sog. Initialcourse, der uns über eine Kreuzstrecke zu einem Spigang auf die Küste zu führte, damit die Bürger von Ventspils mal ein hübsches Spinnakerfeld zu sehen bekommen. Um 13:5 Uhr ging es unter Spinnaker auf Kurs nach Pärnu.
Der Wetterbericht hatte Wind aus WSW mit maximaler Stärke von 20 kn vorhergesagt, es versprach also eine schnelle Reise zu werden. Um 14:35 passierten wir die erste Bahnmarke, die uns sicher um ein Flachgebiet leitete. Der Wind frischte bis 15:15 Uhr auf bis zu 25 kn auf und wir segelten mit einer Geschwindigkeit zwischen 8,5 bis 12,5 kn.
Um 16:05 Uhr entdeckten wir, dass sich der Mantel des Achterholers am Beschlag des Spinnakerbaums komplett durchgescheuert hatte und nur noch der Kern der Leine hielt. Wir hatten inzwischen Böen von mehr als 28 kn und Geschwindigkeiten von über 14 kn waren keine Seltenheit mehr. Um 16:15 Uhr fuhr Per die absolute Höchstgeschwindigkeit unserer bisherigen Reise mit 16,1 kn. Eine Bö von 28,6 kn und eine genau passende Welle von achtern brachte die Anna von Braun auf ihre doppelte Rumpfgeschwindigkeit.
Um 18:35 Uhr erreichten wir den Leuchtturm von Kolka vor der Landspitze von Kolkasrags.
Hier kommt uns die Solair entgegen. Unser Versuch, Skipper Peter Ufer per Funk zu erreichen, blieb erfolglos. Mit dem Fernglas glauben wir zu erkennen, dass das Achterstag gebrochen war. Auch bei anderen Yachten gab es Bruch. So beobachteten wir, dass auf der „buisy wings“ die Explosion von 2 Spinnakern, der erste flog in einer Bö aus den Lieken, der Zweite platzte in einer Patenthalse. Wir selber mussten nach jeder Halse den jeweiligen Achterholer verkürzen, da das Schamfielen im Spibaumbeschlag sich zum Dauerthema entwickelt hatte.
Um 21:00 Uhr passierten wir die Insel Ruhnu nördlich. Inzwischen war der Wind auch wieder moderater geworden – leider, denn jetzt holten die leichteren Yachten uns wieder ein.
Am 02.08. passierten wir um 00:04 Uhr die Bahnmarke Kihnu modal, die an Backbord zu lassen war mit 8 kn Fahrt. Das Wetter ist gut, Himmel bedeckt, doch immer wieder kommt der Vollmond aus den Wolken heraus. Um 02:== Uhr passieren wir die letzte Bahnmarke und melden aus einer Distanz von 10 sm unser Kommen bei der Wettfahrtleitung an. Zieldurchgang notierten wir um 03:06:25 Uhr. Von hier bis in den Hafen von Pärnu waren es noch ca. 15 sm, die wir unter Spinnaker hinter uns brachten. Die Ansteuerung erfolgt über sehr gut sichtbare Richtfeuer und man muss nur aufpassen, dass man nicht mit einer der unbeleuchteten Fahrwassertonnen kollidiert.
Um 04:30 Uhr machten wir im Yachthafen von Pärnu fest und wurden zunächst von Henning Rocholl mit einem Tray Bier begrüßt. Später kamen noch zwei nette junge Damen und versorgten uns mit einem Glas Wodka und sauerer Gurke. Nach Erledigung der Einreiseformalitäten ging es in die Koje.
Regattaergebnis: 8. Platz in der Gruppe 13. Platz Gesamt
Gesamtergebnis Baltic Sprint Cup: 7. Platz in der Gruppe 14. Platz Gesamt
Pärnu 02. und 03. August 2007
Nachdem wir uns gut ausgeschlafen hatten und von dem zurückliegenden Höllenritt erholt hatten, machte ich mich auf den Weg, einige Lebensmittel für das Frühstück zu besorgen. Ein wohlsortierter Supermarkt war nicht allzu weit entfernt und so waren die Einkäufe schnell erledigt.
Nach dem Frühstück marschierten Joachim und ich zum Strand. Nach einer 30-minütigen Wanderung durch einen großen und sehr gepflegt angelegten Park kamen wir an die Strandpromenade. Bei unserem Weg durch den Park kamen wir zunächst an dem Mahnmal für die mit der Fähre ESTONIA verunglückten Menschen vorbei. Sehr schlicht und dadurch sehr beeindruckend. Auch im Park stehen überall Skulpturen, die mir zum Teil sehr gut gefielen. Bereits im Park von Ventspils war mir die Vielzahl von Kunstwerken aufgefallen. Hierauf hat man in der Zeit des Sozialismus offensichtlich viel Wert gelegt.
Der Strand selber ist eher etwas enttäuschend. Zwar ist er breit und feinsandig, es geht aber sehr flach ins Wasser. Um schwimmen zu können muss man endlos durchs flache Wasser waten und dann ist es auch nur brusttief. Der Salzgehalt der Ostsee ist hier sehr gering, und ich empfand das Wasser eher als brackig, nicht zuletzt ist es auch trübe und daher nicht besonders einladend. Joachim ist bereits nach einigen Metern zum Strand zurückgekehrt. Ich wollte es genau wissen – und weiß jetzt, dass ich in Pärnu nicht wieder baden möchte.
Auf dem Rückweg, zunächst wieder durch den Park, kamen wir durch eine Villengegend. Die meisten Häuser sind deutlich besser in Schuss als dies in Ventspils der Fall war. Alles ist sauber und gepflegt. Man ist hier deutlich weiter als in Lettland.
Diesen Eindruck gewannen wir auch als wir durch die Altstadt, besser das Stadtzentrum kamen. Es gibt einige Gebäude die noch aus dem 19. Jahrhundert stammen, der größte Teil der Bausubstanz stammt aber aus dem letzten Jahrhundert. Man trifft zwar gelegentlich auf renovierungsbedürftige Gebäude, meistens befinden sich die Häuser aber in ordentlichem Zustand. Hier gibt es auch reichlich Geschäfte und herrscht durchaus reges Leben auf den Straßen.
Im auch nach unseren Vorstellungen modernen Supermarkt, den ich bereits am Morgen aufgesucht hatte. machten wir noch einige Besorgungen für das Abendessen und kauften eine 3-Liter-Rotweinbox. Zurück auf der Anna von Braun ging es ans Kochen. Wir hatten für uns Vier eingekauft. Es gab Bratkartoffeln, Gemüse und Butterfly-Schweinerückensteaks. Als das Essen fertig war, kamen Per und Tim und verkündeten in der Stadt Pizza gegessen und keinen Hunger zu haben. Also haben Joachim und ich alles allein vertilgt. Üppig aber gut!
Nachdem die „Frühstücksdirektor“ ein Werksschiff der Hansewerft mit einer Proficrew bisher alle Rennen gewonnen hatte, war der Verdacht aufgekommen, dass mit der Vermessung des Schiffes etwas nicht stimmen würde. Diese Meinung hatte sich inzwischen bei vielen Regattateilnehmern so verdichtet, dass noch in Ventspils von einigen Schiffen Protest eingereicht wurde. Insbesondere als unschön wurde es allgemein empfunden, dass die Wettfahrtleitung einen bereits offenbar gewordenen Verstoss gegen die Vermessungsbestimmungen nachträglich durch eine Veränderung des Rennwertes der „Frühstücksdirektor“ sanktioniert hatte. Das Protestverfahren ging sehr bedauerlicherweise zu ungunsten der Protestierenden aus. Das „Internationale Schiedsgericht“ hatte wohl die Möglichkeit in Übereinstimmung mit den Regeln, so wie geschehen, zu entscheiden, das Regelwerk hätte aber ganz sicher auch einen anderen Juryspruch ermöglicht. Für die Veranstaltung wäre eine andere Entscheidung mit Sicherheit besser gewesen. Vermutlich wird Henning Rocholl, der Organisator des Baltic Sprint Cup, an den Meldezahlen im nächsten Jahr feststellen, dass er mit der Schonung der Crew der „Frühstücksdirektor“ seiner Regatta einen Bärendienst erwiesen hat.
Über das Schiedsgerichtsurteil wurde am Abend natürlich noch heftig diskutiert, bei der internationalen Jury ist es jedoch endgültig, und es ist müßig, weiter darüber zu diskutieren.
Nach einem Besuch der Crew der Deep blue bei uns an Bord und unserem Besuch auf der Meltemi gingen wir gegen Mitternacht in die Kojen.
Am 03.08. waren Joachim und ich gegen 08:30 Uhr beim Frühstück als Per und Tim, die die Nacht durchgemacht hatten, an Bord auftauchten. Ohne Frühstück verzogen sie sich in die Kojen, um ihrem dringenden Schlafbedürfnis nachzukommen.
Joachim und ich gingen nach dem Frühstück zum Einkaufszentrum, um noch einige Lebensmittel für die vor uns liegenden Törns zu tätigen. Wichtigster Punkt war, die Rotweinvorräte für die Rückreise zu ergänzen. Mit drei schwer beladenen Einkaufstaschen kehrten wir an Bord zurück. Durchschwitzt wie wir waren, tat uns die Dusche sehr gut. Danach kam Thomas Wehner von der Deep Blue zu uns und installierte ein neues Wetterprogramm auf dem Computer. Leider läuft es noch nicht so, wie wir es uns vorstellen.
Für 13:00 Uhr waren Joachim und ich zu einem Empfang mit anschließenden Buffett des Bürgermeisters von Pärnu eingeladen. Die Rede des Stadtoberen war kurz und damit für alle Beteiligten angenehm. Das Buffett, überwiegend Lachs in verschiedenen Variationen war sehr schmackhaft und der Rotwein war auch nicht zu verachten. Da der anschließende Rückweg zum Schiff lang war, hatten wir an Bord angekommen sicher nicht mehr sehr viel Blut im Alkohol.
Da das neue Wetterprogramm nicht so richtig lief, baten wir Thomas Wehner noch einmal um Hilfestellung. Kurze Zeit später tauchte auch seine Frau Irmgard mit Neuigkeiten bei uns auf. Irgendwie war ihr mein Name bekannt vorgekommen und ein Anruf bei Ihrer Familie in Hannover hatte ergeben, dass ihre Großmutter, Annemarie Thielebeule, und meine Großmutter, Grete Kahler, engste Freundinnen waren. Bei Besuchen meiner Großmutter in Hannover bin ich als Kind oft bei Annemarie Thielebeule gewesen und habe sie in guter Erinnerung. Besonders gern erinnere ich mich an ihren einhundertsten Geburtstag, zu dem meine Mutter und ich in Hannover eingeladen waren.
Am Nachmittag traf Henrik Poppe, der Neffe von Joachim, bei uns ein. Er wird unser Team auf der Rückreise nach Deutschland verstärken. Von Peter Ufer, Skipper auf der Solair, bekam ich eine Kopie des Hafenhandbuchs von Riga, wohin wir morgen segeln wollen.
Inzwischen war es Abend geworden, und wir begaben uns zur Kurhalle am Strand von Pärnu, wo die Abschlussfeier des Baltic Sprint Cup ab 19:00 Uhr stattfinden sollte. Zunächst einige Reden der Offiziellen, dann Preisverteilung, in deren Verlauf die unterschiedlichen Auffassungen im Zusammenhang mit den Vorkommnissen in Sachen „Frühstücksdirektor“ aus verschiedener Sicht noch einmal aufgearbeitet wurden. Dann Feuer frei für das Buffett. Es war gut aber, schwächer als andere Buffetts die uns auf der Regatta begleitet hatten. Insgesamt fand die Abschlussparty des Baltic Sprint Cup in allerbester Stimmung statt und wird uns sicherlich, wie die ganze Regatta in schöner Erinnerung bleiben.
Gegen 11:00 verließ ich die Veranstaltung weil wir morgen um 05:00 Uhr aufstehen wollen, um gegen 06:00 Uhr nach Riga, der ersten Etappe unserer Rückreise, zu starten. An Bord angekommen tranken Joachim und ich noch einen Dämmerschluck Rotwein und verkrochen uns in unseren Koje.
Nach der obligaten Segelbootparade, diesmal ohne offizielle Organisatoren und daher etwas chaotisch, ging es ins Startgebiet.
Um 12:00 Uhr versuchte Wettfahrtdirektor Alan Green die Regatta nach Pärnu, ehemals Pernau, zu starten. Massenfrühstart, Gesamtrückruf. Der 2. Startversuch wurde für 12:15 Uhr angesetzt. Erneut Massenfrühstart mit Gesamtrückruf. Nun wurde Alan ärgerlich. Neustart um 12:30 Uhr mit India, also „round the ends rule“ in Kraft. Das dämpfte die Startagressivität der Teilnehmer und das Feld kam auf die Bahn. Wiedereinmal gab es einen sog. Initialcourse, der uns über eine Kreuzstrecke zu einem Spigang auf die Küste zu führte, damit die Bürger von Ventspils mal ein hübsches Spinnakerfeld zu sehen bekommen. Um 13:5 Uhr ging es unter Spinnaker auf Kurs nach Pärnu.
Der Wetterbericht hatte Wind aus WSW mit maximaler Stärke von 20 kn vorhergesagt, es versprach also eine schnelle Reise zu werden. Um 14:35 passierten wir die erste Bahnmarke, die uns sicher um ein Flachgebiet leitete. Der Wind frischte bis 15:15 Uhr auf bis zu 25 kn auf und wir segelten mit einer Geschwindigkeit zwischen 8,5 bis 12,5 kn.
Um 16:05 Uhr entdeckten wir, dass sich der Mantel des Achterholers am Beschlag des Spinnakerbaums komplett durchgescheuert hatte und nur noch der Kern der Leine hielt. Wir hatten inzwischen Böen von mehr als 28 kn und Geschwindigkeiten von über 14 kn waren keine Seltenheit mehr. Um 16:15 Uhr fuhr Per die absolute Höchstgeschwindigkeit unserer bisherigen Reise mit 16,1 kn. Eine Bö von 28,6 kn und eine genau passende Welle von achtern brachte die Anna von Braun auf ihre doppelte Rumpfgeschwindigkeit.
Um 18:35 Uhr erreichten wir den Leuchtturm von Kolka vor der Landspitze von Kolkasrags.
Hier kommt uns die Solair entgegen. Unser Versuch, Skipper Peter Ufer per Funk zu erreichen, blieb erfolglos. Mit dem Fernglas glauben wir zu erkennen, dass das Achterstag gebrochen war. Auch bei anderen Yachten gab es Bruch. So beobachteten wir, dass auf der „buisy wings“ die Explosion von 2 Spinnakern, der erste flog in einer Bö aus den Lieken, der Zweite platzte in einer Patenthalse. Wir selber mussten nach jeder Halse den jeweiligen Achterholer verkürzen, da das Schamfielen im Spibaumbeschlag sich zum Dauerthema entwickelt hatte.
Um 21:00 Uhr passierten wir die Insel Ruhnu nördlich. Inzwischen war der Wind auch wieder moderater geworden – leider, denn jetzt holten die leichteren Yachten uns wieder ein.
Am 02.08. passierten wir um 00:04 Uhr die Bahnmarke Kihnu modal, die an Backbord zu lassen war mit 8 kn Fahrt. Das Wetter ist gut, Himmel bedeckt, doch immer wieder kommt der Vollmond aus den Wolken heraus. Um 02:== Uhr passieren wir die letzte Bahnmarke und melden aus einer Distanz von 10 sm unser Kommen bei der Wettfahrtleitung an. Zieldurchgang notierten wir um 03:06:25 Uhr. Von hier bis in den Hafen von Pärnu waren es noch ca. 15 sm, die wir unter Spinnaker hinter uns brachten. Die Ansteuerung erfolgt über sehr gut sichtbare Richtfeuer und man muss nur aufpassen, dass man nicht mit einer der unbeleuchteten Fahrwassertonnen kollidiert.
Um 04:30 Uhr machten wir im Yachthafen von Pärnu fest und wurden zunächst von Henning Rocholl mit einem Tray Bier begrüßt. Später kamen noch zwei nette junge Damen und versorgten uns mit einem Glas Wodka und sauerer Gurke. Nach Erledigung der Einreiseformalitäten ging es in die Koje.
Regattaergebnis: 8. Platz in der Gruppe 13. Platz Gesamt
Gesamtergebnis Baltic Sprint Cup: 7. Platz in der Gruppe 14. Platz Gesamt
Pärnu 02. und 03. August 2007
Nachdem wir uns gut ausgeschlafen hatten und von dem zurückliegenden Höllenritt erholt hatten, machte ich mich auf den Weg, einige Lebensmittel für das Frühstück zu besorgen. Ein wohlsortierter Supermarkt war nicht allzu weit entfernt und so waren die Einkäufe schnell erledigt.
Nach dem Frühstück marschierten Joachim und ich zum Strand. Nach einer 30-minütigen Wanderung durch einen großen und sehr gepflegt angelegten Park kamen wir an die Strandpromenade. Bei unserem Weg durch den Park kamen wir zunächst an dem Mahnmal für die mit der Fähre ESTONIA verunglückten Menschen vorbei. Sehr schlicht und dadurch sehr beeindruckend. Auch im Park stehen überall Skulpturen, die mir zum Teil sehr gut gefielen. Bereits im Park von Ventspils war mir die Vielzahl von Kunstwerken aufgefallen. Hierauf hat man in der Zeit des Sozialismus offensichtlich viel Wert gelegt.
Der Strand selber ist eher etwas enttäuschend. Zwar ist er breit und feinsandig, es geht aber sehr flach ins Wasser. Um schwimmen zu können muss man endlos durchs flache Wasser waten und dann ist es auch nur brusttief. Der Salzgehalt der Ostsee ist hier sehr gering, und ich empfand das Wasser eher als brackig, nicht zuletzt ist es auch trübe und daher nicht besonders einladend. Joachim ist bereits nach einigen Metern zum Strand zurückgekehrt. Ich wollte es genau wissen – und weiß jetzt, dass ich in Pärnu nicht wieder baden möchte.
Auf dem Rückweg, zunächst wieder durch den Park, kamen wir durch eine Villengegend. Die meisten Häuser sind deutlich besser in Schuss als dies in Ventspils der Fall war. Alles ist sauber und gepflegt. Man ist hier deutlich weiter als in Lettland.
Diesen Eindruck gewannen wir auch als wir durch die Altstadt, besser das Stadtzentrum kamen. Es gibt einige Gebäude die noch aus dem 19. Jahrhundert stammen, der größte Teil der Bausubstanz stammt aber aus dem letzten Jahrhundert. Man trifft zwar gelegentlich auf renovierungsbedürftige Gebäude, meistens befinden sich die Häuser aber in ordentlichem Zustand. Hier gibt es auch reichlich Geschäfte und herrscht durchaus reges Leben auf den Straßen.
Im auch nach unseren Vorstellungen modernen Supermarkt, den ich bereits am Morgen aufgesucht hatte. machten wir noch einige Besorgungen für das Abendessen und kauften eine 3-Liter-Rotweinbox. Zurück auf der Anna von Braun ging es ans Kochen. Wir hatten für uns Vier eingekauft. Es gab Bratkartoffeln, Gemüse und Butterfly-Schweinerückensteaks. Als das Essen fertig war, kamen Per und Tim und verkündeten in der Stadt Pizza gegessen und keinen Hunger zu haben. Also haben Joachim und ich alles allein vertilgt. Üppig aber gut!
Nachdem die „Frühstücksdirektor“ ein Werksschiff der Hansewerft mit einer Proficrew bisher alle Rennen gewonnen hatte, war der Verdacht aufgekommen, dass mit der Vermessung des Schiffes etwas nicht stimmen würde. Diese Meinung hatte sich inzwischen bei vielen Regattateilnehmern so verdichtet, dass noch in Ventspils von einigen Schiffen Protest eingereicht wurde. Insbesondere als unschön wurde es allgemein empfunden, dass die Wettfahrtleitung einen bereits offenbar gewordenen Verstoss gegen die Vermessungsbestimmungen nachträglich durch eine Veränderung des Rennwertes der „Frühstücksdirektor“ sanktioniert hatte. Das Protestverfahren ging sehr bedauerlicherweise zu ungunsten der Protestierenden aus. Das „Internationale Schiedsgericht“ hatte wohl die Möglichkeit in Übereinstimmung mit den Regeln, so wie geschehen, zu entscheiden, das Regelwerk hätte aber ganz sicher auch einen anderen Juryspruch ermöglicht. Für die Veranstaltung wäre eine andere Entscheidung mit Sicherheit besser gewesen. Vermutlich wird Henning Rocholl, der Organisator des Baltic Sprint Cup, an den Meldezahlen im nächsten Jahr feststellen, dass er mit der Schonung der Crew der „Frühstücksdirektor“ seiner Regatta einen Bärendienst erwiesen hat.
Über das Schiedsgerichtsurteil wurde am Abend natürlich noch heftig diskutiert, bei der internationalen Jury ist es jedoch endgültig, und es ist müßig, weiter darüber zu diskutieren.
Nach einem Besuch der Crew der Deep blue bei uns an Bord und unserem Besuch auf der Meltemi gingen wir gegen Mitternacht in die Kojen.
Am 03.08. waren Joachim und ich gegen 08:30 Uhr beim Frühstück als Per und Tim, die die Nacht durchgemacht hatten, an Bord auftauchten. Ohne Frühstück verzogen sie sich in die Kojen, um ihrem dringenden Schlafbedürfnis nachzukommen.
Joachim und ich gingen nach dem Frühstück zum Einkaufszentrum, um noch einige Lebensmittel für die vor uns liegenden Törns zu tätigen. Wichtigster Punkt war, die Rotweinvorräte für die Rückreise zu ergänzen. Mit drei schwer beladenen Einkaufstaschen kehrten wir an Bord zurück. Durchschwitzt wie wir waren, tat uns die Dusche sehr gut. Danach kam Thomas Wehner von der Deep Blue zu uns und installierte ein neues Wetterprogramm auf dem Computer. Leider läuft es noch nicht so, wie wir es uns vorstellen.
Für 13:00 Uhr waren Joachim und ich zu einem Empfang mit anschließenden Buffett des Bürgermeisters von Pärnu eingeladen. Die Rede des Stadtoberen war kurz und damit für alle Beteiligten angenehm. Das Buffett, überwiegend Lachs in verschiedenen Variationen war sehr schmackhaft und der Rotwein war auch nicht zu verachten. Da der anschließende Rückweg zum Schiff lang war, hatten wir an Bord angekommen sicher nicht mehr sehr viel Blut im Alkohol.
Da das neue Wetterprogramm nicht so richtig lief, baten wir Thomas Wehner noch einmal um Hilfestellung. Kurze Zeit später tauchte auch seine Frau Irmgard mit Neuigkeiten bei uns auf. Irgendwie war ihr mein Name bekannt vorgekommen und ein Anruf bei Ihrer Familie in Hannover hatte ergeben, dass ihre Großmutter, Annemarie Thielebeule, und meine Großmutter, Grete Kahler, engste Freundinnen waren. Bei Besuchen meiner Großmutter in Hannover bin ich als Kind oft bei Annemarie Thielebeule gewesen und habe sie in guter Erinnerung. Besonders gern erinnere ich mich an ihren einhundertsten Geburtstag, zu dem meine Mutter und ich in Hannover eingeladen waren.
Am Nachmittag traf Henrik Poppe, der Neffe von Joachim, bei uns ein. Er wird unser Team auf der Rückreise nach Deutschland verstärken. Von Peter Ufer, Skipper auf der Solair, bekam ich eine Kopie des Hafenhandbuchs von Riga, wohin wir morgen segeln wollen.
Inzwischen war es Abend geworden, und wir begaben uns zur Kurhalle am Strand von Pärnu, wo die Abschlussfeier des Baltic Sprint Cup ab 19:00 Uhr stattfinden sollte. Zunächst einige Reden der Offiziellen, dann Preisverteilung, in deren Verlauf die unterschiedlichen Auffassungen im Zusammenhang mit den Vorkommnissen in Sachen „Frühstücksdirektor“ aus verschiedener Sicht noch einmal aufgearbeitet wurden. Dann Feuer frei für das Buffett. Es war gut aber, schwächer als andere Buffetts die uns auf der Regatta begleitet hatten. Insgesamt fand die Abschlussparty des Baltic Sprint Cup in allerbester Stimmung statt und wird uns sicherlich, wie die ganze Regatta in schöner Erinnerung bleiben.
Gegen 11:00 verließ ich die Veranstaltung weil wir morgen um 05:00 Uhr aufstehen wollen, um gegen 06:00 Uhr nach Riga, der ersten Etappe unserer Rückreise, zu starten. An Bord angekommen tranken Joachim und ich noch einen Dämmerschluck Rotwein und verkrochen uns in unseren Koje.
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